Ausbau Stadtbahn Zug. Interpellation der SP Kanton Zug

25. November 2015

Ausgangslage

In der Volksabstimmung vom 14. Juni 2015 wurde das Projekt Stadttunnel klar abgelehnt. Es gilt jetzt, die Verkehrssituation auf eine andere Art und Weise zu verbessern. Da wichtige Strassenprojekte (Umfahrung Zug Baar (Abfahrt Talacher-Neufeld Baar) und die Umfahrung Hünenberg-Cham) bereits beschlossen sind, stehen Massnahmen für Fussgänger, die Velofahrenden und der öffentliche Verkehr im Vordergrund.

Ab dem Fahrplanwechsel Dezember 2018 sind auf der Linie Zug und Arth-Goldau die Ausbauarbeiten für die NEAT beendet. Im Bahnhof Arth-Goldau sind die Publikumsanlagen erneuert sowie die Ausfahrt der Züge Richtung Zug beschleunigt. Für die Stadtbahn bringt die Doppelspur Walchwil bis Lothenbach eine Kapazitätserhöhung. Die Haltestelle Hörndli wird im Halbstundenstakt eingebunden. Zwischen Hünenberg-Chämleten und Rotkreuz ist die Doppelspur fertig gebaut. Auch hier gibt es eine leichte Kapazitätserhöhung.
Dies führt zum folgenden Fahrplanangebot ab Dezember 2018:

  • Stundentakt Zürich – Mailand
  • Halbstundentakt Zürich – Lugano
  • Stundentakt Zug Lindenpark – Erstfeld
  • Halbstundentakt Zug Lindenparkt – Walchwil

Dazu kommt eine verbesserte Fahrplanstabilität zwischen Hünenberg-Chämleten und Rotkreuz.

Wir möchten nun abklären, wie das Angebot der Stadtbahn bedarfsgerecht und zu tragbaren Kosten weiter entwickelt werden kann. Zur Steigerung der Attraktivität der Stadtbahn sind grundsätzlich folgende Massnahmen geeignet:

a) Verlängerung der Perrons an den Haltestellen Hörndli, Fridbach, Casino und Postplatz, damit die Züge der S2 in Doppeltraktion verkehren können.

b) Auf dem Areal der alten Zementfabrik in Brunnen werden bis zum Jahr 2030 rund 300 Millionen Franken in die Grossüberbauung „Nova Brunnen“ investirert. Die ersten Bauten sind ab 2016 bezugsbereit. Zur Anbindung dieses Gebietes mit vielen neuen Arbeitsplätzen und Wohnungen wäre der Halbstundentakt von Walchwil bis Brunnen zu verlängern.

c) Durchgehendes Gleis 1 im Bahnhof Zug zur Entflechtung der S-Bahn vom Fernverkehr im Bahnhofbereich.

d) 3. Gleis vom Bahnhof Zug bis Baar zur Entflechtung der S-Bahn vom Fernverkehr und zur Verlängerung der S2 bis nach Baar. Dazu gehört auch eine Anpassung des Bahnhofs Baar.

e) Einrichtung einer weiteren Haltestelle im Bereich zwischen Lindenpark und Neufeld, da in diesem Gebiet eine Grossüberbauung geplant wird.

f) Ein neuer Umsteigepunkt an der Haltestelle Lindenpark für Passagiere der S2 aus der Innerschweiz, die mit der S1 nach Rotkreuz und Richtung Freiamt fahren. Dies zur Entlastung des Bahnhofs Zug.

g) Erstellung eines 3. Gleises Zug bis Chollermüli.

Deshalb stellen wir dem Regierungsrat folgende Fragen:

  1. Welche der oben genannten Massnahmen erachtet der Regierungsrat als zweckmässig zur Deckung des zukünftigen Bedarfs? Mit welchen Kosten wäre (grob geschätzt) dafür zu rechnen? Sieht der Regierungsrat weitere Massnahmen, welche noch nicht aufgelistet sind?
  2. Welche der oben genannten Massnahmen erachtet der Regierungsrat als nicht zweckmässig? Warum?
  3. Ist der Regierungsrat bereit, dem Kantonsrat eine Vorlage zum Ausbau der Stadtbahn unterbreiten? Falls ja, mit welchem Zeithorizont? Falls Nein, aus welchen Gründen nicht?