Zuversicht für ein soziales Zug. Jahresrückblick 2015

29. Dezember 2015

Gesamtschweizerisch gesehen hat die Rechte bei den nationalen Wahlen zwar zugelegt, dennoch hat die Demokratie den Schaden begrenzt. Die SP bleibt zweitstärkste Kraft im Land. Der Kanton Zug präsentiert sich indes beim Wahlherbst als „Sonderfall“.

Im Kanton Zug bleiben die fünf Mandate für die eidgenössischen Räte leider weiterhin ausschliesslich bürgerlich und männlich besetzt. Generell haben wir SozialdemokratInnen in der Zentralschweiz einen schweren Stand. In der Regierung wird einzig noch in Uri mit – dem allerdings scheidenden – Markus Züst ein Sitz besetzt. Und in der gesamten Zentralschweiz stellt einzig Luzern mit Prisca Birrer-Heimo einen Sitz in den eidgenössischen Räten.

Wer unseren Kanton mit den nationalen Ergebnissen vergleicht, erkennt den „Sonderfall Zug“: Die hiesige CVP legt entgegen dem nationalen Trend seit 2003 fortwährend zu, ebenso punktet die JCVP im schweizweiten Vergleich. Umgekehrt die Zuger Freisinnigen: die FDP verliert entgegen der nationalen Tendenz und setzt ihre Verlustreihe fort. Rechtsaussen hingegen knackt in Zug erstmals die 30%-Marke. Sowohl die Zuger Grünen als auch die GLP halbieren (wiederum) ihre WählerInnenanteile. Dennoch hat die Linke im Kanton Zug den gemeinsamen WählerInnenanteil leicht gesteigert. Für einen der drei Nationalratssitze hats indes nicht gereicht, auch wenn wir erstmals mit fünf vollen SP-Listen antraten und mit 8.4% Zuwachs stark zulegten. Leider kommt die Vielfalt in der Demokratie so (noch) nicht zum Tragen.

Immerhin wendeten wir den Verlusttrend nach 2003 ab und kehren punkto WählerInnenanteil auf den Stand von damals zurück (2015: 13.8%; 2003: 13.4%) und haben nun den höchsten Anteil in der Zentralschweiz. In einem anderen Kanton mit mehr EinwohnerInnen bedeutete dies einen Nationalratssitz. Anders bei uns. Und doch: Hubert Schuler wäre nun wohl Nationalrat, wäre die CVP nicht Steigbügelhalter für die FDP gewesen oder hätten wir selbst noch mehr Stimmen geholt.

Wir greifen nicht nach den Sternen, wenn wir sagen, das Ziel eines linken Nationalratssitzes für Zug sei näher gerückt. (Vorerst geht es um die Ergänzungswahlen in den Regierungsrat, wofür wir am 17. Januar 2016 mit Zari Dzaferi antreten.)

Wir danken allen, die sich 2015 mit uns für Vielfalt und Nachhaltigkeit einsetzten. Teilen Sie weiterhin unsere Zuversicht für ein soziales Zug!

Barbara Gysel
Präsidium SP Kanton Zug