Preisgünstiger Wohnraum statt Business Apartments

1. Februar 2023

Wiederholte Leerkündigungen, Trend zu Business Apartments und offene Werbung für Scheinwohnsitze führen zu Vorstössen von Christian Hegglin, Isabel Liniger und Ronahi Yener der SP-Fraktion im Kantonsrat

Die SP zeigt sich stark beunruhigt. Immer häufiger werden Wohnhäuser mit bisher preisgünstigen Wohnungen dem Mietermarkt entzogen und alle Wohnungen in sogenannte Business Apartments umgewandelt. Dieser Trend verschärft den ohnehin schon desaströsen Mangel an zahlbarem Wohnraum im Kanton Zug. Gleichzeitig wird offenbar toleriert, dass Miniapartments als Scheinwohnsitze angeboten werden. Ronahi Yener, Isabel Liniger und Christian Hegglin der SP-Fraktion wollen wissen, was der Kanton dagegen in der Hand hat, ob und wie er handeln will und haben deshalb zwei Anfragen an die Regierung eingereicht

Der Trend ist nicht neu, jedoch in letzter Zeit scheint er sich zu akzentuieren: Leerkündigungen bei grösseren Liegenschaften mit bis anhin preisgünstige Wohnungen, begründet durch mehr oder minder dringenden Sanierungen, treten immer häufiger auf. Anschliessend werden die Wohnungen zu massiv höheren Preisen vermietet oder umgenutzt und als Serviced Apartments angeboten. Beides hat verheerende Folgen für das Wohnungsangebot für tiefe, mittlere und sogar mittelhohe Einkommen.

Mehrwertinitiative wird eingereicht
Für die SP eine mehr als alarmierende Situation. Sie kämpft seit 30 Jahren für zahlbaren Wohnraum, damit alteingesessene und die zukünftigen Generationen noch Wohnraum im Kanton finden. In den letzten Monaten hat sie deshalb über 2000 Unterschriften für die Mehrwert-Initiative gesammelt. Diese wird am 3. März eingereicht. Sie hat zum Ziel, dass ein Teil des planerischen Mehrwerts, der durch verdichtetes Bauen entsteht, zurück in die öffentliche Hand und den preisgünstigen Wohnungsbau fliesst.

Die SP stellt Fragen
Zur Problematik der Serviced Apartments und zu den Scheinwohnsitzen zu Steuerzwecken stellen die Kantonsrät:innen der SP dem Regierungsrat konkrete Fragen. Sie verlangen Antworten darauf, wie sich die Regierung zu den Umnutzungen stellt und welche Mittel Mietende, Gemeinden und der Kanton haben, um dagegen vorzugehen.

Medienmitteilung vom 1. Februar 2023