Erste Jahresversammlung der SP Frauen Kanton Zug mit Fokus AHV-Reform

6. Mai 2022

Rund 10 Monate nach ihrer Neu-Gründung fand die erste offizielle Mitgliederversammlung der SP Frauen Kanton Zug statt. Virginia Köpfli wurde als Präsidentin bestätigt. Neu im sechsköpfigen Vorstand ist Isabella Parazzini aus Zug. Hauptthema neben den Erneuerungswahlen im Herbst war die bevorstehende AHV-Reform auf Kosten der Frauen. Ein inakzeptabler Rück- statt Fortschritt in der Gleichstellung, so das Fazit.

Die Vorstands-Frauen der SP Kanton Zug Mai 2022: v.l.n.r Marilena Amato Mengis, Virginia Köpfli, Isabella Parazzini, Anna Spescha. Nicht auf dem Foto: Jana Kürzi, Katarina Farkas
Die Vorstands-Frauen der SP Kanton Zug Mai 2022: v.l.n.r Marilena Amato Mengis, Virginia Köpfli, Isabella Parazzini, Anna Spescha. Nicht auf dem Foto: Jana Kürzi, Katarina Farkas

Virginia Köpfli, Kantonsrätin aus Hünenberg und seit zehn Monaten Präsidentin der neu gegründeten SP Frauen Kanton Zug, begrüsste am 4. Mai 2022 zur ersten offiziellen Mitgliederversammlung. Zum Einstieg hielt Nadia Kuhn, GL Mitglied der SP Frauen Schweiz, ein Referat zur geplanten AHV-Reform. Eindrücklich belegte sie mit Zahlen, wie eklatant die geschlechterspezifischen Unterschiede bei der Altersvorsorge im heutigen 3-Säulen-System sind und wie hoch die Zahl der Frauen, die trotz lebenslanger Arbeitstätigkeit keine existenzsichernde Rente erhalten.

Generationenübergreifende Einigkeit: so nicht!
Auf das Referat folge eine engagierte Diskussion. Eindrücklich: Es waren junge Frauen, Mütter von kleinen Kindern sowie Frauen, die kurz vor der Pensionierung stehen, anwesend. Alle waren sich einig. So lange die Rahmenbedingungen nicht stimmen, ist die Angleichung des Rentenalters in keinster Weise ein Schritt Richtung Gleichstellung. Sie bedeutet – im Gegenteil – eine zusätzliche Verschlechterung der bereits prekären Altersvorsorge für Frauen aller Einkommensschichten mit den unterschiedlichsten Lebensmodellen. Auch der eingeschränkte Blickwinkel wurde kritisiert. Die Problematik ist viel komplexer als eine mathematische Rechnung. So müsste das Thema Care-Arbeit als volkswirtschaftliche Grösse in die Lösungsfindung einfliessen. Dies würde geschehen, wenn Frauen verstärkt und aktiv an den Verhandlungen mitbeteiligt würden, so die Überzeugung.

Änderungen im Vorstand: Parazzini für Sönmez
Dem Referat folgten die formalen Traktanden. Dabei wurde Virginia Köpfli als Präsidentin bestätigt. Ebenso die bisherigen Vorstands-Frauen Anna Spescha, Jana Kürzi, Katarina Farkas und Marilena Amato. Anstelle der zurücktretenden Sehriban Sönmez wurde Isabella Parazzini gewählt. Damit sind sechs Frauen zwischen 23 und 60 Jahren mit unterschiedlichen Backgrounds im Vorstand vertreten. Davon versprechen sich die Frauen einen ausgewogenen und vielseitigen Blick auf die politischen Schwerpunkte, die anstehen. Neben den Wahlen und der AHV Reform sind dies die Kita-Initiative, die gerade in Zug mit dem Mangel an schulergänzender Betreuung hochaktuell ist, sowie die Revision des Sexualstrafrechts «nur Ja heisst Ja» und die Umsetzung der Forderungen der Pflege-Initiative. Daneben sollen auch lokalpolitische Themen wie Schule, Bildung und Wohnen im Kanton Zug Platz haben. Eins ist sicher: die Arbeit geht den SP Frauen Zug nicht aus.

Für die SP Frauen Kanton Zug, Marilena Amato Mengis