Zur Abstimmung über das Podium 41 in der Stadt Zug am 29. November

13. November 2015

Ich bin auf der Suche, seit Wochen, wenn nicht Monaten. Irgendwo in Zug soll es einen Ort geben, an dem es ganz furchtbar zu und her geht. Da soll es eine offene Drogenszene geben, ja einen Drogensumpf. Schlägereien und Ausschreitungen sollen an der Tagesordnung sein. Ganz übel soll es dort sein. Nun, ich habe diesen Ort noch nicht gefunden.

Das Podium 41, das in diesem Zusammenhang immer wieder genannt wird, kann es nicht sein. Wer schon mal dort war, hat selber erleben können, dass dies ein ganz angenehmer Ort ist, an dem man ein gut schmeckendes Essen bekommt oder etwas trinken kann. Die Gäste sind eine bunte Mischung von Menschen. Selbstverständlich hat es darunter, dem Auftrag des Podium 41 entsprechend, auch einige ziemlich besondere Menschen, die den Rank im Leben nicht so recht gefunden haben, die darauf angewiesen sind, einen solchen Ort zu haben.

Ich bin stolz darauf, dass die Stadt Zug seit 25 Jahren einen solchen Ort anbietet, und zwar mitten unter uns, in einer bescheidenen Ecke der Seeuferanlagen. Das Podium 41 hat sich bewährt, und es gibt meiner Ansicht nach keinen sachlichen Grund, dieses nicht weiterzuführen. Bei den Argumenten der Gegner sehe ich nur aufgebauschte Alltagsvorkommnisse, wie es sie in der ganzen Stadt immer wieder gibt und viele Fantasien, bei denen ich mich tatsächlich frage, was denn der Grund ist, diese so laut und falsch in die Gegend rauszuposaunen.

Das Podium 41 muss bleiben. Auch die Menschen, welche dort verkehren, haben ein Recht darauf, unter uns zu sein. Deshalb stimme ich mit Überzeugung Ja.

Eusebius Spescha, alt Stadtrat SP, Zug