Die Reduktion der Quote ist jetzt das falsche Zeichen

8. Oktober 2015

Die geplante Senkung der Maturitätsquote kommt nicht überall gut an.

Bildung als Ressource der Schweiz und ganz besonders des Kantons Zug. Zu dieser Aussage würde die grosse Mehrheit der Regierung und des Kantonsrates nicken. Trotzdem sollen im Entlastungsprogramm (sprich Verschiebeprogramm) diejenigen Institutionen, welche uns die vorher genannten Ressourcen sichern, eine empfindliche Sparübung erfahren.

Es geht um das Zeichen, nicht um die Umverteilung

Rund 15 Millionen Franken sollen bei der Bildung eingespart oder eben verschoben werden. Wenn die Regierung die Maturitätsquote senken will, tönt dies noch nicht nach einer drastischen Massnahme. Schliesslich wird es damit möglich, den Betrag von 100 000 Franken pro Jahr einzusparen. Bei den Gemeinden fallen zwar nicht mehr Kosten an, denn dadurch würden zum Beispiel in Hünenberg lediglich zwei Jugendliche zusätzlich in die gemeindliche Oberstufe gehen. Es geht nicht um diese Umverteilung sondern um das Zeichen, welches gesetzt wird.

Die Regierung spricht davon, dass mit dieser Massnahme die Sekundarstufe gestärkt würde. Wie um Himmels willen soll das geschehen? Diese Antwort bleibt uns die Regierung schuldig. Nebst dem unsinnigen Aufwand, welcher betrieben werden muss, wird der Jugend auch vermittelt, dass die Verwaltung und Behörden sagen, wer welche Schule besuchen darf. Der Kanton Zug, bis anhin bereit, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen zu unterstützen, will jetzt bei der eigenen Jugend «klemmen». Noch vor einigen Monaten wurde zum Beispiel für das Informatikinstitut der Hochschule Luzern eine runde Million Franken als Initialbetrag zur Verfügung gestellt, was auch gut und richtig ist. Aber wieso soll ausgerechnet jetzt bei unseren Gymischülerinnen und -schülern der Hahn zugedreht werden?

Ich bin überzeugt, dass es andere kreative Lösungen gibt, welche den gleichen Spareffekt haben. Hier eine Hauruckübung zu vollziehen, ist der falsche Weg.

Hubert Schuler, Kantonsrat, SP