Interpellation der SP-Fraktion zum Einsatz von Insektiziden im Zuger Wald
26. Mai 2019
Artikel 18 des Bundesgesetzes über den Wald besagt: „Im Wald dürfen keine umweltgefährdenden Stoffe verwendet werden. Die Umweltschutzgesetzgebung regelt die Ausnahmen. Gemäss der Konsumentensendung „Espresso“ (SRF) vom 12. April 2019 und einem Artikel in der Zeitschrift „Oekoskop“ (1/19) der „Ärzte und Ärztinnen für Umweltschutz“ wurden in 22 Kantonen Insektizide zur Behandlung von im Wald liegendem Holz verwendet; Zweck: Bekämpfung des Borkenkäfers.
Wir bitten den Regierungsrat um die Beantwortung folgender Fragen:
- Gehört der Kanton Zug zu den Kantonen, welche Ausnahmebewilligungen für den Einsatz von Insektiziden im Wald erteilt haben?
Wenn nein:
- Welche Möglichkeiten sieht der Regierungsrat, um auch in andern Kantonen eine insektizidfreie Waldbewirtschaftung zu fördern?
Wenn ja:
- Wie beurteilt der Regierungsrat die Auswirkungen von Insektiziden auf Mensch, Tier und Umwelt?
- Wie verläuft das Verfahren zur Erteilung einer Ausnahmebewilligung für den Einsatz von Insektiziden im Wald?
- Werden Ausnahmebewilligungen nur auf Antrag erteilt oder erfolgen sie auch pauschal für das ganze Kantonsgebiet?
Der Einsatz gewisser Insektizide ist in der Schweiz verboten.
- Für welche Insektizide wurden im Kanton Zug im Verlauf der Jahre 2017 und 2018 Bewilligungen erteilt?
- Betreffen die Bewilligungen im Kanton Zug auch verbotene Insektizide? Gegebenenfalls.: Wie wurde die Bewilligung für verbotene Insektizide begründet?
- Wie gross sind die zum Einsatz gebrachten Mengen der verschiedenen Insektizide?
Offenbar gelang dem Kanton Glarus im Zeitraum von 2013 bis 2018 eine Waldbewirtschaftung ohne Einsatz von Insektiziden. Dies, indem er das Fichtenholz schnell aus dem Wald schaffen liess.
- Ist für den Kanton Zug eine Waldbewirtschaftung ohne Einsatz von Insektiziden ein erstrebenswertes Ziel? Gegebenenfalls.: Was unternimmt der Kanton Zug, um dieses Ziel zu erreichen?
- Was sind die Gründe, dass dem Kanton Glarus der zielführende, schnelle Abtransport des Fichtenholzes seit mehreren Jahren gelingt und dem Kanton Zug nicht?