Rentenreform braucht 2x Ja zur Annahme

23. August 2017

Aus meiner Sicht ist die AHV die grösste Errungenschaft der vergangenen 70 Jahren. Leider befindet sie sich schon seit längerem in finanzieller Schieflage. Vielen Politikern war das Thema zu heiss, stattdessen wurde lieber über die Ausländerpolitik debattiert und polemisiert.

Die Abstimmungsvorlage «Altersreform 2020» ist aus linker Sicht nicht perfekt, dennoch ist der Finanzhaushalt der AHV mittelfristig stabilisiert.

Äusserst unerfreulich ist die Erhöhung des Referenzalters für die Frau auf 65 in der AHV und im BVG, besonders weil es bei den Einkommen von Frau und Mann immer noch unbegründete Unterschiede gibt. Als positiven Punkt sehe ich die Schliessung von Vorsorgelücken durch einen geänderten Koordinationsabzug für kleine Einkommen und Teilzeitbeschäftigte, wovon vor allem Frauen profitieren.

Die Senkung des Umwandlungssatzes ist äusserst schmerzhaft, weil vom eigens angesparten Alterskapital weniger ausbezahlt wird. Als Ausgleich dafür werden die AHV Renten um 70 Franken erhöht. Rechte und konservative Politiker wollen keine höheren Steuern um die AHV zu finanzieren und sind für mehr Eigenverantwortung. Dank der Steuerprogression bezahlten die einkommensstarken Personen im Verhältnis mehr, was die Finanzierung der AHV gerechter gestaltet. Eigenverantwortung bei der Rente bedeutet eine starke dritte Säule. Wie soll eine Familie, ein alleinerziehender Elternteil oder sonst eine Person, sich eine solide dritte Säule zulegen, wenn jeweils Ende Monat kein Geld mehr auf dem Konto ist?

Lange Rede kurzer Sinn. Die Rentenreform braucht 2x Ja um angenommen zu werden. Deshalb liegt es an uns die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und am 24. September an die Urne zu gehen. Wichtig um unsere Renten zu sichern ist das Wählen von uns linken Politikern an den künftigen Parlamentswahlen. Seit jeher liegen uns faire Renten am Herzen, deshalb werden wir auch in Zukunft dafür kämpfen.

Renten stärken, SP wählen!

Fabian Freimann, Kantonsrat Cham