Interview erschienen in der Neuen Zuger Zeitung vom 8. September 2015
Fadila Coralic, weshalb haben Sie sich für eine Kandidatur als Nationalrätin entschieden?
Ich finde es toll, dass die SP in Kanton Zug als Erste eine Migrantinnen- und Migranten-Liste eingeführt hat. Es ist wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund in der Politik engagieren. Auch sollten mehr Frauen in der Politik mitreden.
Was sind Ihre drei wichtigsten Themen, für die Sie sich im Nationalrat einsetzen würden?
Als Mutter ist es mir wichtig, dass Familien entlastet werden – zum Beispiel durch Kinderzulagen und mit bezahlbarem Wohnraum. Vor allem alleinerziehende Elternteile, denn für sie ist das Armutsrisiko am höchsten.
Asylsuchenden und Flüchtlingen sollen mehr Möglichkeiten zur Integration geboten werden, etwa durch Sprachkurse und eine raschere Integration in den Arbeitsmarkt, damit sie schneller auf eigene Kosten leben und ihre Wünsche verwirklichen können. Langfristig wird dadurch auch der Staat entlastet.
Gleichberechtigung in Erziehungsfragen ist mir ebenfalls ein Anliegen. Auch Väter sollten sich beteiligen. Dazu müssen Möglichkeiten geschaffen werden, zum Beispiel durch einen Vaterschaftsurlaub und flexiblere Arbeitszeitmodelle.
Zug stellt drei Nationalräte, und alle kandidieren wieder. Wie beurteilen Sie Ihre Wahlchancen?
Mir ist es wichtig, dass die SP Kanton Zug mit einem Sitz in Bern präsent ist. Bisher wird der Kanton Zug nur durch bürgerliche Politiker vertreten. Das soll sich ändern.
Weshalb sollen die Zuger ausgerechnet Sie wählen?
Dazu möchte ich ein chinesisches Sprichwort zitieren: «Eine Generation baut die Strasse, auf der die nächste fährt.» Ich bin jung und würde mich mit Energie und Engagement in meine politische Aufgabe einbringen. Ich denke langfristig und will den Anliegen der nächsten Generation Sorge tragen.