Pflege unseres Pflegesystems

von Drin Alaj, 1. September 2021

Die Gesundheit ist unser wertvollstes Gut. Daher ist ein solides und zuverlässiges Gesundheitssystem unverzichtbar für unsere Grundversorgung. Die Corona-Pandemie hat uns aufgezeigt wie verwundbar unser Gesundheitssystem ist.

Eine Pandemie im Jahr 2030 wäre womöglich nicht zu bewältigen, denn dafür werden uns bis dahin 65‘000 zusätzliche Pflegende fehlen.

Der Schweiz gelingt es aktuell nicht ausreichend Personal für den bestehenden und zukünftigen Bedarf an professioneller Pflege auszubilden. Zudem gaben an einer Umfrage der Unia vom Jahr 2019 rund 50 Prozent der ausgebildeten Pflegefachpersonen an, ihren Beruf schon vor der Pensionierung aufgrund von Stress, einem unausgewogenen Schichtsystem oder als zu niedrig erachteten Löhnen verlassen zu wollen. Ausserdem zeigen 20 bis 40 Prozent der Pflegefachkräfte Symptome von Burnout, Depressionen oder Angsterkrankungen auf. Betroffen von dieser besorgniserregenden Entwicklung sind insbesondere Frauen und Mütter, die den grössten Teil der Beschäftigten im Pflegebereich ausmachen. Wollen wir tatenlos dabei zusehen, wie die Schweiz auf einen Pflegenotstand zusteuert? Ich nicht! Deshalb stimme ich am 28. November 2021 mit grosser Überzeugung JA zur Pflegeinitiative.

Die Volksinitiative «Für eine starke Pflege (Pflegeinitiative)» wirkt dieser ernstzunehmenden Situation entgegen. Sie verlangt, dass die Schweiz genügend Pflegefachpersonen ausbildet, die Pflegequalität langfristig sichert und fairere Arbeitsbedingungen schafft. Denn diese Berufsgruppe ist unverzichtbar für unsere Grundversorgung. Gute Pflege braucht Zeit. Zeit, um sich weiterhin mit Menschlichkeit und Fachkompetenz um die Patient:innen – um uns – zu kümmern. Mit Annahme der Pflegeinitiative tragen wir Sorge zu den Menschen, welche sich in schweren Zeiten verantwortungsvoll um uns sorgen.

Drin Alaj, SP Kantonsrat

 

Drin Alaj

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