Ja zu bezahlbarem Wohnraum

2. Mai 2017

Der Kanton Zug ist ein teures, und für Wenigverdienende ein schwieriges Pflaster. Die Frage bleibt, ob heute und morgen auch genügend bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht.

Blättern Sie ab und zu das Amtsblatt durch oder schauen sich Online- Wohnungsplattformen an? Dann stellen Sie fest: in der Stadt Zug sind 3-Zimmer-Wohnungen unter 2100 Franken Mangelware. Wenn eine Familie mit nicht allzu grossem Portemonnaie eine 4.5 oder 5.5 Zimmer Wohnung sucht, ist die Lage noch schwieriger. Einerseits ist allein in den letzten 30 Jahren die Wohnfläche pro Person im Schnitt von 34 auf 50 Quadratmeter angestiegen, parallel dazu schrumpfte die durchschnittliche Haushaltsgrösse. Um 1900 war noch fast die Hälfte aller Haushaltungen von fünf und mehr Personen bewohnt, heute beträgt dieser Anteil weniger als vier Prozent.

Zudem steigt die soziale Ungleichheit. Besondere soziale Risiken tragen ältere Menschen auch durch die zunehmende Arbeitslosigkeit. Ebenso steigt der Anteil von Sozialhilfebeziehenden bei den über 45-Jährigen seit 2005 laufend an, bei ihnen nahm das Sozialhilferisiko um 13 Prozent zu. (Das allerhöchste Risiko, Sozialhilfe beziehen zu müssen, tragen nach wie vor Kinder und Jugendliche.) Damit wir keine «Insel der Reichen » sind, braucht es Wohnraum für alle. Insbesondere sozioökonomisch benachteiligte Personen und Familien sind dringend darauf angewiesen. Ansonsten droht, dass viele ihre Heimat verlassen müssen.

Darum setzen sich die Linken seit Jahren für zahlbaren Wohnraum in Kanton Zug ein. Bereits 1980 reichte die SP eine Volksinitiative ein und verlangte von der Regierung, bis Ende 1996 400 preisgünstige Wohnungen zu erstellen. Leider dauerte es bis zur Zielerreichung über 30 Jahre. 2012 lancierte die SP auf städtischer Ebene erneut die Volksinitiative «Wohnen in Zug für alle», welche von den Stadt-ZugerInnen klar angenommen wurde.

Der Kanton Zug ist ein teures, und für Wenigverdienende ein schwieriges Pflaster. Die Frage bleibt, ob heute und morgen auch genügend bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Kantonal muss die Politik aktiver sein als bisher.

Deshalb stimme ich am 21. Mai Ja zur Initiative «für bezahlbaren Wohnraum ».

Rupan Sivaganesan, SP Kantonsrat