Altersreform 2020 alle Generationen profitieren davon

29. Juli 2017

Ich bin ein Babyboomer und ich will nicht, dass die zukünftigen Generationen zu stark belastet werden. Mit den Vorschlägen zur Altersvorsorge 2020 werden die Weichen richtig gestellt.

Das Gesamtpaket beinhaltet die Sicherung der AHV und eine Stabilisierung sowie ein gezielter Ausbau der Pensionskasse. Selbstverständlich sind diese Anpassungen nicht ohne Verzicht möglich. Der Preis liegt im erhöhten Rentenalter für Frauen, welche zukünftig gleich lang erwerbstätig sein sollen wie die Männer. Und dies mit dem Wissen, dass die Pensionskassenrenten der Frauen nur 33 Prozent derjenigen der Männer betragen. Mit der Erhöhung der AHV-Rente und der Reduzierung des koordinierten Abzuges erhalten viele Frauen höhere Rentenbeiträge und die stossende Ungleichheit wird etwas gemildert. Weiter werden die Umwandlungssätze und Verzinsungen der Pensionskassenguthaben nach unten angepasst. Dies bedeutet, dass monatlich weniger Rentengeld zur Verfügung steht.

Mit der Revision der 1. und 2. Säule braucht es bis ins Jahr 2021 keine zusätzlichen Mittel. Die früher bewilligten 0.3 Prozent Mehrwertsteuer, welche für die Sanierung der IV benötigt wurden, werden ab 2018 für die AHV verwendet. Dadurch erhält die AHV zusätzlich eine Milliarde Franken. Im 2021 wird dann die Mehrwertsteuer um 0.3 Prozent erhöht und 0.3 Prozent werden aufgeteilt von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden beigesteuert. Die Mehrwertsteuer ist nicht wirklich eine soziale Steuer, wenn aber damit die AHV alimentiert wird, ist dies ein vernünftiger Entscheid.

Ein weiteres gewichtiges Argument spricht für die Annahme der Vorlage, welche wie so oft in der Schweiz ein guter Kompromiss darstellt: Menschen, die ab den 58. Altersjahre ihre Stelle verlieren werden neu weiterhin pensionskassenversichert bleiben und so keine zusätzliche Benachteiligung erleiden. All diese Errungenschaften dürfen wir nicht auf die leichten Schultern nehmen. Die Revision ist ein Gewinn für die jetzige arbeitende Bevölkerung und die zukünftigen Generationen.

Deshalb braucht es am 24. September 2017 zur Rentenreform 2020 ein überzeugtes Ja.

Hubert Schuler, Hünenberg