Zwei Prozent der Bevölkerung besitzen mehr als die restlichen 98 Prozent zusammen. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Reichen, die ihr Vermögen nicht erarbeitet, sondern geerbt haben, ständig zu.
Die Fülle von Plakaten/Anzeigen in verschiedensten Medien belegt unmissverständlich, mit wie viel Geld Reiche und ihre Handlanger die Annahme der Erbschaftssteuer verhindern möchten. Mit verschiedensten Falschaussagen wird nach bewährtem Muster eine Angstmacherkampagne betrieben und uns weiss gemacht, dass die Erbschaftssteuer der Schweiz schade.
Bleibt man jedoch bei den Fakten, stellt man Folgendes fest: Die Schweiz hat eine der ungleichsten Vermögensverteilungen der Welt. Zwei Prozent der Bevölkerung besitzen mehr als die restlichen 98 Prozent zusammen. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Reichen, die ihr Vermögen nicht erarbeitet, sondern geerbt haben, ständig zu. So ist beispielsweise die Hälfte der 300 Reichsten in der Schweiz durch Erbschaften reich geworden. Vererben die Reichsten ihre Riesenvermögen immer steuerfrei weiter, zementieren sie ihre Stellung als neuer Geldadel.
Es ist nicht akzeptabel, dass erarbeitetes Geld versteuert werden muss, während Erbschaften in Millionen- und Milliardenhöhe steuerfrei sind.
Einzig bei «Super-Erbschaften» gehen ab zwei Millionen 20 Prozent zuhanden der Allgemeinheit. Das Geld kommt so in den Wirtschaftskreislauf und wird nicht auf Privatkonten, in Liegenschaften oder Luxusgütern der Superreichen gehortet. Das nützt uns alle und nicht einigen wenigen.
Die Erbschaftssteuer schützt KMU und Landwirtschaftsbetriebe. 99 Prozent aller KMU sind von der Erbschaftssteuer nicht betroffen. Familienunternehme und KMU sind bis zu einem hohen Freibetrag – zum Beispiel 50 Millionen Franken – steuerfrei. Landwirtschaftsbetriebe fallen nicht einmal unter die Erbschaftssteuer.
Stimmen Sie am 14. Juni also deutlich Ja zur Erbschaftssteuerreform und korrigieren Sie damit die ungleiche Vermögensverteilung zugunsten der Allgemeinheit. Die AHV profitiert mit zwei Milliarden am meisten. Das hilft, die Renten weiterhin zu sichern, ohne beispielsweise die Mehrwertsteuer anzuheben oder Unternehmen zusätzlich zu belasten.
Zari Dzaferi, SP Kantonsrat