JA zur medizinischen Grundversorgung

8. Mai 2014

Leserbrief von Hermann Kiener, Cham, in der Zuger Woche vom 7. Mai

Das schweizerische Gesundheitssystem kostet zurzeit jährlich 69 Milliarden Franken, mit steigender Tendenz. In den nächsten Jahren werden 3000 Hausärztinnen und Hausärzte ins Pensionsalter kommen. Sie müssen ersetzt werden und die Zukunft verlangt einen höheren Bedarf. Andererseits wurden in der Schweiz im letzten Jahr 800 Ärztinnen und Ärzte ausgebildet, jedoch rund 2500 ausländische angestellt. Mit dem neuen Verfassungsartikel soll dem Problem des Hausärztemangels begegnet und Vorschriften über die Aus- und Weiterbildung für Berufe der medizinischen Grundversorgung festgelegt werden.
Damit sind die Behörden und Politiker auf Bundes- und Kantonsebene, mit unternehmerischem Weitblick gefordert, diese Festlegungen einheitlich, kostengünstig, nachhaltig und dem Patientenwohl dienend, zu realisieren. Die Vorlage wird vom Ständerat (einstimmig) unterstützt, wie auch von der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und – direktoren, mehreren Ärzteorganisationen, der Spitex, weiteren Fachverbänden der medizinischen Grundversorgung und den Apothekern.

Für mich ist wichtig, dass schweizweit jährlich mindestens 200 zusätzliche Studienplätze zur Medizinerausbildung angeboten werden. Fremdsprachige Gesundheitsfachpersonen, wie Ärzte, Pflegende, Physio- und Ergotherapeuten sollten sich vor dem Praxiseinsatz auszuweisen haben, dass sie die entsprechende Landessprache in Wort und Schrift beherrschen. So können im Patientenkontakt Missverständnisse bestmöglich ausgeschlossen und das Risiko von Behandlungsfehlern vermindert werden.
Die Initiative der Zuger Gesundheitsdirektion, «Zuger Gespräche zur ärztlichen Grundversorgung», nach der Abstimmung zu lancieren, wie auch ihre Vision des «Managed Care Kanton Zug» ist zu begrüssen und zu unterstützen.

Mit einem überzeugten JA zur neuen Verfassungsbestimmung zur medizinischen Grundversorgung wird der Weg frei, sowohl die demographischen als auch die medizinischen und pflegerischen Herausforderungen der Zukunft anzugehen und zu lösen.

Hermann Kiener, SP Cham

 

JA zur medizinischen Grundversorgung. Zuger Woche vom 7. Mai 2014 (pdf)