Wohnungsnot im Kanton Zug nimmt zu

18. März 2014

Im Kanton Zug wird viel gebaut – aber es wird schwieriger, eine Wohnung zu finden. Eine Situation, zu der es verschiedene Sichtweisen gibt – positive und kritische.

(Aus: sda/mme in 20 Minuten, Bild: Keystone/Gaetan Bally)

Im Kanton Zug sind im letzten Jahr über 500 neu erstellte Wohnungen auf den Markt gekommen. Besonders in den nachfragestärksten Gemeinden Zug, Baar, Risch und Oberägeri sind mehr als 400 Wohnungen neu gebaut worden, teilte der Kanton am Montag mit.

Trotz der regen Bautätigkeit ist der Leerwohnungsbestand gesunken, von 0,49 auf 0,34 Prozent, wie die Zuger Volkswirtschaftsdirektion am Montag mitteilte. 183 Wohnungen standen im Dezember 2013 leer, 72 Wohnungen weniger als ein Jahr zuvor. In der Stadt Zug standen am Stichtag 1. Dezember 2013 44 Wohnungen leer, in Risch und in Hünenberg gar keine.

SP kritisiert hohes Preisniveau

Der Kanton kommentierte die Statistik so: «Die hohen Bauinvestitionen in den Wohnungsmarkt sind Ausdruck eines attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraums», wird Kurt Landis, Leiter des Amt für Wohnungswesen, in einer Mitteilung zitiert.

Barbara Gysel, SP-Präsidentin, hat eine andere Sicht der Dinge: «Das ist auch der Ausdruck der Steueroase Zug, die für alle Nichtreichen eine Steuerwüste ist. Das zeigt diese Wohnungnot. Zur Attraktivität eines Kantons gehört eben auch, dass man sich diese überhaupt leisten kann.»