Skandal der Lohnungleichheit. SP «Im Schnitt haben Frauen 20% weniger in der Lohntüte»

von Barbara Gysel, 13. März 2013

Der 8. März ist vorbei. Das Bestreben um gleichen Lohn zwischen den Geschlechtern muss fortgesetzt werden. Trotz Verfassungsartikel und Gleichstellungsgesetz sind die Unterschiede nach wie vor immens! Kaderfrauen verdienen bis zu 30 % weniger als Männer.

Politk | Lesermeinungen von Barbara Gysel. Zuger Woche 13. März 2013

Im Schnitt haben Frauen 20% weniger in der Lohntüte. Nur für etwas über die Hälfte dieser Lohndifferenz finden sich Erklärungen. Männer haben teilweise längere Ausbildungen und mehr Berufserfahrung. Frauen sind in höheren Etagen leider immer noch untervertreten und es gibt auch «typische» Frauen- oder Männerberufe, die unterschiedliche Lohnniveaus aufweisen. Zudem sind in vielen Köpfen immer noch viele spezifische Geschlechterrollen vorhanden. Wenn sich daher Frauen nicht gleichermassen im Arbeitsmarkt integrieren wie Männer, wird von «Ungleichstellung vor dem Markt» gesprochen. Leider gibt’s aber auch die Ungleichstellung auf dem Markt, die nicht «erklärbar » ist. Solche Unterschiede zwischen Mann und Frau fallen dann unter Diskriminierung – auch wenn man das vielleicht nicht ganz gerne hört. Bei der Lohndiskriminierung unterscheidet man gemäss Bundesdefinition zwischen einer direkten und einer indirekten: Um eine direkte handelt es sich, wenn für die Bemessung des Lohns oder eines bestimmten Lohnbestandteils direkt an das Geschlecht angeknüpft wird (zum Beispiel wenn ungleicher Lohn für gleiche Arbeit bei gleicher Qualifikation und Leistung bezahlt wird). Eine indirekte Lohndiskriminierung ist es, wenn das Geschlecht kein direktes Lohnbemessungskriterium darstellt, jedoch die in Frage stehende Lohnbemessung innerhalb eines Unternehmens das eine Geschlecht im Vergleich zum anderen benachteiligt. Ein Beispiel: wenn Teilzeitangestellte tiefere Löhne erhalten, werden Frauen indirekt diskriminiert, weil mehrheitlich Frauen Teilzeit arbeiten. Wie wird’s überprüft? Arbeitgebende können ihre Lohnpolitik mit der
Software Logib abchecken. Ein einfacher und schneller Selbsttest für Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden. Machen doch auch Sie Ihren Arbeitgeber darauf aufmerksam! Weitere Infos: www.gleichstellung-schweiz.ch und www.logib.ch

Skandal der Lohnungleichheit. Politk | Lesermeinungen von Barbara Gysel. Zuger Woche 13. März 2013

Barbara Gysel

Barbara Gysel