Am Diskussionsabend der SP Frauen Kanton Zug unter dem Titel «Care-Arbeit in der Krise? Erfahrungsberichte aus der Pflege» schilderten drei Zuger Pflegefachfrauen und eine Praktikantin eindrücklich, mit welch schwierigen Rahmenbedingungen sie täglich kämpfen und wieso es ein JA zur Pflege-Initiative dringend braucht.
Der Diskussionsabend der SP Frauen zur Pflege-Initiative war ein besonderer Anlass. Kein Polit-Podium mit Schlagabtausch und plakativen Forderungen. Nicht Politikerinnen standen im Rampenlicht, sondern drei Zuger Pflegefachfrauen und eine Praktikantin. Sachlich und ungeschönt erzählten sie aus ihrem Pflegealltag und darüber, mit welchen Schwierigkeiten sie täglich konfrontiert sind. Die chronische personelle Unterbesetzung war das grösste Thema.
Privatleben leidet mit
Unweigerlich ergaben sich auch immer wieder Einblicke, welche Auswirkungen der Pflegenotstand auf das Privatleben der Frauen hat. Das Gefühl, ständig verfügbar sein zu müssen, die Verantwortung, die psychische und physische Belastung setzen zu. Es sind authentische Worte wie jene von Tanja Wolleb: «Ich wünsche mir nichts mehr, als in den Beruf zurückzukehren, den ich so liebe. Aber ich weiss nicht, ob mein Körper das mitmacht», die auch Virginia Köpfli, Moderatorin und Präsidentin der SP Frauen Zug betroffen machen.
Ausstiege verhindern
Auf die Frage, wieso der Gegenvorschlag nicht ausreicht, antworten die Betroffenen unisono: Es nützt nichts, Millionen in eine Ausbildungsoffensive zu investieren, wenn dann 40 Prozent den Beruf wegen der Arbeitsbedingungen frühzeitig verlassen, 10 bis 20 Prozent aller Pflegenden mit Burnout, Depressionen und Erschöpfung kämpfen. Diese Aussage stützen auch eine Assistenzärztin, die im Publikum sitzt und Miriam Rittmeier, Präsidentin des SBK Zentralschweiz, welche ebenfalls unter den Gästen sitzt. Die Kosten, die durch Ausfälle und Fehler entstehen sind gravierend. Diese könnten klar verringert werden durch genügend ausgebildetes Personal.
Erste offizielle Veranstaltung der SP Frauen Kanton Zug
Der Diskussionsabend war der erste offizielle Anlass seit der Neu-Gründung der SP Frauen Kanton Zug (sp-zug.ch/frauen) am 30. Juni 2021. Die SP Frauen haben sich vorgenommen, Räume zu schaffen für Themen, die Frauen betreffen und bewegen. Die Anlässe sollen in unterschiedlicher Form stattfinden und die Möglichkeit zu bieten, sich zu vernetzen. Die Auftaktveranstaltung ist definitiv gelungen.
Für die SP Frauen Kanton Zug, Marilena Amato
Foto v.l.n.r Inez Huwyler, Tanja Wolleb, Dipl. Pflegefachfrauen HF, Virginia Köpfli, Präsidentin SP Frauen Kanton Zug, Magdalena Carlen, Dipl. Pflegefachfrau HF, Amélie Krause, Pflegepraktikantin
Weitere Informationen / Kontakt:
Virginia Köpfli, Präsidentin SP Frauen Kanton Zug
virginia.koepfli@sp-zug.ch, spfrauen@sp-zug.ch