Grillieren – ein helvetischer Sonderfall?
Das römische Wort «craticulum» (= Flechtwerk, kleiner Rost) verwandelte sich zum französischen Verb «griller» bzw. zum englischen «to grill». Im deutschsprachigen Raum wird das Wort «Grillen» erst seit den 1970er Jahren verwendet. In der deutschen Schweiz wird aber nicht etwa teutonisch «gegrillt», sondern helvetisch «grilliert». Vorher ist ja auch das Grillgut dem «parkierten» und nicht etwa dem «geparkten» Automobil entnommen worden. Ebenso empfiehlt es sich, das Grillgut auch wieder «innert» und nicht «binnen» nützlicher Frist vom sengenden Grill zu entfernen.
Die EU ist zwar nicht Rechtsnachfolgerin des untergegangenen Römischen Reichs. Auf dem Gebiet des «Grillierens» wirkt sie aber ebenso normierend. So existiert die in drei Teile gegliederte Europäische Norm EN 1860 betreffend Geräte, feste Brennstoffe und Anzündhilfen zum Grillen. Sie wurde im EU-Binnenmarktraum von den einzelnen nationalen Normorganisationen übernommen, wodurch die unzähligen nationalen Normen obsolet wurden (Stichwort: Wegfall von Handelshemmnissen). Als Schweizer Norm SN EN 1860 gilt diese EU-Norm auch in der Schweiz als verbindlicher technischer Standard. Beim technischen Schutzniveau des Grillens sind wir somit keineswegs ein Sonderfall, beim persönlichen Stil des «Grillierens» sind wir aber gewiss Sonderfälle – ganz besonders bei Auswahl des Grillguts.
Kurzfassung
Wir haben ein Doodle vorbereitet, in welchem Ihre Eure jeweiligen kulinarischen Präferenzen für das Nachtessen angeben könnt. Die Crew wird anschliessend entsprechend einkaufen. Natürlich kann man das Fleisch auch selbst mitbringen. Vorbereitet wird zudem ein kleines Salat-Büffet samt Brot und Getränken.
Bitte tragt Euch hier ein: http://doodle.com/poll/8z9zxry
Daten 2017 | 6. März | 1. Mai | 3. Juli | 4. September | 6. November |
Ort und Zeit | ab 18 Uhr | Siehbachsaal, Chamerstrasse 33, 6300 Zug |
Der Zuger «Rote Tisch» steht ganz im Dienste einer weltumspannenden kulinarischen Verständigung. Dazu treffen sich SP-Genossinnen und SP-Genossen, verstärkt durch Freundinnen und Freunde sowie weitere zugewandte Orte, zweimonatlich jeweils am 1. Montag des Monats zu einem länderspezifischen Essen im Siehbachsaal in Zug. Am «roten Tisch» wird auch – dezent – «politisiert», soweit dies der kulinarische Hauptzweck zulässt. In Zeiten bürgerlicher Sparprogramme setzen wir hier einen sinnlich wahrnehmbaren Kontrapunkt.