Beginn September 2023 reichte die SP Baar eine Motion ein, die den Baarer Gemeinderat beauftragt, der Gemeindeversammlung eine Lösung vorzulegen, für die Schaffung eines Fonds zur aktiven Förderung von preisgünstigem Wohn- und Gewerberaum.
Der Fonds soll, wenn möglich, durch die jährlichen Ertragsüberschüsse der Gemeinde Baar geäufnet werden. Von den Übererträgen sollen 75%, jedoch mindestens CHF 5 Mio. pro Jahr, diesem Fonds zugeführt werden.
Dies, bis eine Quote von 20% (ständig) preisgünstigem Wohn- und Gewerberaum, nach Definition des Wohnraumfördergesetzes WFG, erreicht ist.
Konkret sollen die Mittel zweckgebunden zur Förderung des preisgünstigen Wohnraums und Gewerberaums verwendet werden. Dies kann durch den Kauf von Immobilien, Bauland (eingezont oder zukünftigem) und/oder die finanzielle Unterstützung von gemeinnützigen Bauträgern erfolgen.
Die SP Baar will mit dem Fonds erreichen, dass sich auch durchschnittlich Verdienende das Wohnen in Baar leisten können und dass die Kaufkraft des Mittelstandes gestärkt wird.
Gemäss der CS-Studie «hier lebt es sich am günstigsten» rangiert der Kanton Zug 2021 bei der Kaufkraft weit hinten, auf Platz 21 von 26.
Der Schweizer Durchschnittshaushalt profitiert wenig von den schweizweit attraktivsten Steuern, er spürt vielmehr die Nachteile hoher Wohnkosten.
Für die Gemeinde gibt es viele Gründe, den preisgünstigen Wohn- und Gewerberaum zu fördern. Es geht darum, ein funktionierendes Gemeindeleben sowie die langfristige Attraktivität von Baar sicherzustellen. In der Vergangenheit lag der Fokus einseitig auf der Steuerpolitik. Nun ist es an der Zeit, den Kreislauf von sinkenden Steuern und steigenden Mieten zu beenden und sich engagiert für den preisgünstigen Wohnungsbau einzusetzen.
Medienbericht, Baar, 1. September 2023
