Zu den Nationalratswahlen
Ich blicke mit lachendem und zugleich weinendem Auge auf die Nationalratswahlen zurück. Ich investierte viel Fleiss und Herzblut in diesen Wahlkampf, trampelte Dutzende Kilometer auf dem Wahlmobil, führte zahlreiche Gespräche mit Jung und Alt und versuchte mit kleinem Budget auf meine politischen Themen aufmerksam zu machen. Dieser Effort zahlte sich aus. Obwohl ich bewusst als «Unterstützungskandidat» auf einer Nebenliste antrat, erzielte ich mit 2303 Stimmen ein ansehnliches Resultat und half gleichzeitig mit, dass die Zuger SP ihren Stimmenanteil um 8,4 Prozent erhöhte und damit aktuell die stärkste SP in der Zentralschweiz ist.
Leider genügte dies aber (noch) nicht, um mein Hauptziel zu erreichen – nämlich eine soziale Stimme nach Bern zu schicken. Der Kanton Zug wird auch in den nächsten vier Jahren von drei Rechtsbürgerlichen vertreten, die eine ziemlich ähnliche, enorm kapitalistische Politik verfolgen. Wesentlich mitverantwortlich dafür ist die GLP, welche einmal mehr ihre «grüne Agenda» vergass und mit ihrer Listenverbindung mit FDP/ CVP den AKW-Gösgen-Verwaltungsrat Bruno Pezzatti in den Nationalrat hievte.
Hätte die Zuger GLP tatsächlich auf Umweltthemen fokussiert, wäre sie eine Listenverbindung mit SP und Alternativen eingegangen und hätte nicht als Steigbügelhalter eines Atomlobbyisten fungiert. Auch wenn solche «Wäri-hättitäti- Fragen» die Resultate vom vergangenen Wochenende nicht verändern, sollte man solche Analysen für kommende Wahlen machen.
Zuletzt bleibt mir der Dank an jene, die mir mit ihrer Stimme das Vertrauen geschenkt haben. Aus diesem Wahlkampf nehme ich nicht nur ein solides Resultat, sondern viel Positives und zugleich Lehrreiches für meine weitere Tätigkeit als Kantonsrat mit.
Zari Dzaferi
SP Kantonsrat, Baar