Der Tunnel ist viel zu teuer

Der Tunnel ist viel zu teuer
Grabenstrasse und Neugasse sind in den Stosszeiten an Werktagen mit kurzzeitigem Stau belegt. Es gibt aber bereits jetzt mehrere Alternativen: Autofahrer können diese Situation umgehen, wenn sie statt das Auto den Bus (heute von Oberwil her privilegiert gegenüber dem Individualverkehr) die Stadtbahn oder das Fahrrad benützen. Manche Automobilisten könnten auch die Stosszeit vermeiden oder sich mit car-sharing behelfen. Ausserhalb der bekannten Stosszeiten ist das Durchkommen mit dem Auto völlig problemlos. Der Tunnel – mit Kosten um ca. eine Milliarde Franken – würde also ein Luxusproblem mindern. Hinzu kämen für den Steuerzahler Kosten in unbekannter Höhe für die erforderlichen weiteren Planungsarbeiten vor dem Baubeginn sowie die laufenden Folgekosten für aufwändigen Unterhalt, Sanierungen und womöglich teure Erweiterungen.

Er reduziert den Verkehr in keiner Weise, sondern er verlagert ihn.
Und zwar in jene Gebiete der Stadt Zug, wo die Bevölkerung wächst und wo viele Familien wohnen. Dort müssen die BewohnerInnen sich dann mit dem Lärm, den Abgasen und den Gefahren des wachsenden Verkehrs herumplagen. Das Milliardenprojekt verspricht uns eine paradiesische Innenstadt von Zug und malt geichzeitig ein düsteres Endzeit-Bild ohne den Tunnel. Aber: Alle geniessen bereits heute den ruhigen, hübschen Altstadtkern, spazieren gerne mit Kindern entlang der fast ausnahmslos autofreien Seepromenade vom Casino bis zum Brüggli und weiter bis nach Cham. Wir haben bereits eine wunderschöne Flaniermeile am See, um welche uns andere Kleinstädte beneiden können. Sie wird auch zunehmend von Touristen entdeckt und geschätzt.

Das Tunnelprojekt verdient im Kanton Zug am 14. Juni ein deutliches NEIN.

Brigitte Profos, Oberwil
Ehemalige Regierungsrätin

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