Der Kanton muss sparen: 100 Millionen sollen im Rahmen eines Entlastungsprogramms jährlich gespart werden. Fast gleichzeitig werden wir aber von der Zuger Regierung aufgefordert, uns für den Stadttunnel zu erwärmen. Auch wenn diese zwei Projekte nicht primär zusammenhängen, hat es für mich doch eine moralische Komponente, die ich nicht ausblenden kann.
Der Stadttunnel wird annähernd eine Milliarde kosten. In einer Zeit, in der im Rahmen des Entlastungsprogramms Arbeitsstellen gefährdet sind, scheint es fast dekadent, über das Luxus-Milliardenprojekt zu diskutieren. Auch der Bund setzt Fragezeichen betreffend Preis/Leistung und beteiligt sich deshalb mit keinem einzigen
Franken daran.
Der zunehmende motorisierte Verkehr und die Auswirkung davon auf die Stadt Zug bleiben ein Thema – ob mit oder ohne Tunnel. Der Tunnel würde nicht zu einer Verkehrsreduktion, sondern nur zu einer Verkehrsverlagerung
in die Wohngebiete führen.
Warum setzen wir unsere Prioritäten nicht verstärkt auf Ansätze, die durch Anreize (Park & Ride, Ausbau des ÖV) oder Sanktionen (Road Pricing) das Verkehrsverhalten der Autofahrer nachhaltig verändern?
Olivia Bühler, SP Kantonsrätin, Cham