Politik ist für mich Lebensinhalt

Christina Bürgi Dellsperger, Regierungsrats-Kandidatin der SP Zug, im Gespräch mit der Frauenzentrale Zug

Was ist Ihre Motivation als Regierungsrätin zu kandidieren?

Politik ist für mich Lebensinhalt. Nach 22 Jahren als Diplomatin im EDA möchte ich die Zukunft meines Kantons als Regierungsrätin aktiv mitgestalten. Ich möchte für die SP den vor 8 Jahren verloren gegangenen Sitz zurückerobern und damit gleichzeitig auch den Frauenanteil im Regierungsrat auf 28 Prozent verdoppeln. Meine Kandidatur soll allen Frauen Mut machen, das Schwierige zu wagen, das scheinbar Unmögliche anzustreben.

Auf welche Ihrer politischen Leistungen sind Sie besonders stolz?

Als Diplomatin im OSZE-Team 1996, beim ersten Vorsitz der Schweiz unter Bundesrat Cotti dieser Organisation, gelang es mir, die Idee, die besonderen Umständen von Frauen in Konflikten aufzugreifen, zu thematisieren und mithilfe von gleichgesinnten Staaten wie Deutschland, Dänemark und UK im Regelwerk der OSZE zu verankern. Seither wird die Geschlechter-Perspektive in allen OSZE-Aktivitäten integriert.

Was möchten Sie politisch erreichen in den nächsten vier Jahren?

Zug soll sowohl Lebens- als auch Wirtschaftsqualität behalten, allerdings unter Berücksichtigung des Erhalts der Landschaft, des Umweltschutzes und vor allem der Bedürfnisse aller Zugerinnen und Zuger.

Wofür setzen Sie sich spezifisch im Kanton Zug ein?

Der lebenswerte Charakter des Kantons Zug soll erhalten bleiben, d.h. weniger zusätzliche Bauen, weniger zusätzliche Strassen, dafür bezahlbaren Wohnraum sowie ein ausgezeichnetes Bildungsangebot für alle. Für Senioren sollen mehr Alterswohnungen zur Verfügung stehen, für Familien familienexterne Betreuungsangebote und Ganztagesstrukturen.

Welche Herausforderungen sehen sie in den kommenden 10 Jahren auf Zug zukommen?

Internationale Entscheide und Entwicklungen werden immer mehr auch Auswirkungen auf den Kanton Zug haben. Deshalb müssen Fragen nicht nur im Kanton, in der Region resp. innerhalb unseres Landes, sondern auch im internationalen Kontext behandelt werden.

Wie würden Sie diese Herausforderungen angehen?

Die internationalen Entwicklungen müssen aufmerksam und vorausschauend erkannt, analysiert und potentielle Probleme thematisiert werden. Meine diesbezüglichen umfangreichen Kontakte in Bundesbern sowie im Ausland würde ich gerne dafür einsetzen.

Haben Sie politische Ziele, die speziell die Frauen betreffen?

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Karriere für Frauen ist mir ein sehr wichtiges Anliegen. Dafür werde ich mich weiterhin stark einsetzen. Dazu gehören adäquate Strukturen der externen Kinderbetreuung, und zwar sowohl für Kleinkinder als auch für Schülerinnen und Schüler. Alle Kinder sollen einen Platz in der familienexternen Betreuung und in einer Tagesschule finden können. Frauen, welche für ihre Kinder ihre (bezahlte) Arbeit unterbrechen, sollen später bei einer allfälligen Rückkehr in die Arbeitswelt nicht benachteiligt werden.

Ergänzen Sie die folgenden Sätze:

  • Zug ist für mich der schönste Ort der Welt.
  • Frauen in der Politik tragen wesentlich dazu bei, für viele Probleme bessere und nachhaltigere Lösungen zu erreichen.
  • Die Frauenzentrale Zug hat für die Gleichstellung der Geschlechter schon viel bewegt.
  • Man sagt von mir, dass ich auf Menschen zuginge, zuhörte und mit Engagement praktikable Lösungen suchte.

Auf welche Frage hätten Sie schon lange einmal gerne geantwortet, und wie lautet die Antwort?

Wann werden Ihre Krimis endlich publiziert? Sobald ich einen Verlag gefunden habe.

Sagen Sie uns zum Schluss warum Sie die richtige Wahl für den Regierungsrat sind.

Ich bin die einzige Kandidierende, die aussenpolitische und aussenwirtschaftliche Kenntnisse und Erfahrungen aus dem beruflichen Leben sowie auch entsprechende Fremdsprachenkenntnisse einbringen kann. Für einen Kanton mit einer derart hohen internationalen Ausrichtung und Vernetzung wie Zug ist das ein sehr grosser Vorteil.

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