Kolumne für die Zuger Presse 16.08.2014
Verfasst von Michael Leyh, Kantonsratkandidat SP Cham
Freude herrscht: Kariem Hussein holt für uns in Zürich sensationell EM Gold während Mujinga Kambundji im Letzigurnd über 200 Meter einen neuen Schweizer Rekord sprintet! „Was für ein schöner Tag“ titeln die Tageszeitungen und ach wie stolz sind Frau und Herr Schweizer auf ihre neuen Nationalhelden. Ganz klar, man muss sie einfach mögen, solche Schweizer!
Einige Wochen zuvor: Riesenerleichterung landauf, landab! Das Stimmvolk sagt ja zur Masseneinwanderungsinitiative! Wir sind mehrheitlich gegen eine sogenannte Überfremdung der Schweiz. Wie kann das sein? Zwar sehen wir einem Velon Behrami seine kosovo-albanische Herkunft, grosszügig nach, bei unserem weniger bekannten, eingebürgerten Nachbarn ‚Bata Ilisevesic’ dagegen hört der Spass auf. „Solche Leute bringen uns nichts, wir brauchen sie nicht“, hörte ich kürzlich in der S-Bahn einen Fahrgast sich ereifern. Wie bitte? Brauchen wir nicht?
Ich gebe all denen, die so oder so ähnlich reden, zu bedenken, ohne die „Neu-Schweizer“, die in den hiesigen Krankenhäusern, Banken, Handelsfirmen oder bei der Migros ihren Dienst tun, liefe in der Schweiz gar nichts! Auch wenn die 20jährige Ambigeswari aus Sri Lanka nicht mit einer Goldmedaille auf Seite 1 posiert, so brauchen wir sie doch ebenso wie Mujinga und Kariem!