Die Rechnung 2008 der Einwohnergemeinde Baar schloss mit einem Gewinn von ca. 29 Mio. Fr., das Eigenkapital beträgt fast 170 Mio. Fr. und das Nettovermögen pro Einwohner ist Fr. 5’204.–. Finanziell geht es uns in Baar blendend, die massiven Gewinne in den letzten Jahren haben die finanzielle Lage von Baar massiv verbessert. Baar wird meiner Meinung nach nun nicht umhin kommen, den Steuerfuss grosszügig zu reduzieren für eine Reduzierung des Eigenkapitals in eine angemessene Grösse. Auf der anderen Seite sollen aber keine Sparübungen bei der Gemeinde gestartet werden. Den sehr guten Service Public in unserer Gemeinde wollen wir uns weiter leisten. Ich bin nicht besonders glücklich über diese absehbare Steuersenkung, es geht weiter in unserem “Teufelskreis”: tiefe Steuersätze ziehen, meist finanziell gutsituierte, Personen zum Zuzug nach Baar. Die Zuzüger können sich in der Regel hohe Mieten oder Wohnungen leisten. Der Wohnungsmarkt bei Mietwohnungen spielt nicht, günstige Wohnungen sind rar. Mehr Einzonungen für mehr Bauland und tieferen Bodenpreisen sind auch kein gutes Mittel: wir wollen kein unbegrenztes Wachstum. Wir sind effektiv in einem Teufelskreis in Baar, der eigene finanzielle Erfolg wird uns einholen.
Alois Gössi, Kantonsrat der SP Baar