Jeden Morgen fahre ich glücklich mit meinem Velo an den Bahnhof, stelle es problemlos in den Veloständer und gehe auf den Zug. So sollte es sein – ist es aber leider nicht, weil ich mich jeden Morgen mit dem neuen Veloständer abmühe. Ich suche mir einen der letzten Ständer auf der unteren Ebene und schiebe mein Velo so gut es geht in die dafür vorgesehene Vorrichtung. „So gut es geht” ist das Zentrale dabei, denn es ist auf gut deutsch ein „Chnorz”. Ich zirkle meinen Kopf hervor und fluche, weil ich ihn häufig am Ständer auf der oberen Ebene anschlage. Meist lache ich bei dem ganzen Gechnorze und immer wieder lache ich mit anderen, die dieselben Probleme haben wie ich.
Das obere Stockwerk des Veloständers wird kaum je von jemandem gebraucht. Das heisst also, dass der Veloständer immer halb leer ist. Die wenigen alten Ständer, die ebenfalls noch in Betrieb sind, sind immer übervoll. Die meisten Leute stellen ihre Fahrräder wohl dort ab. Ich bin sicher, dass die Baarer Verantwortlichen eine ausgiebige Evaluation der Veloständer gemacht haben. Allerdings möchte ich die Person schon gerne kennenlernen, die diesen Ständer ausgewählt hat. Das war sicher ein junger kräftiger, aber kleiner Mann, der nie den Kopf anschlägt.
Danielle Silberschmidt, SP Baar