Der Gemeinderat wird aufgefordert, zweimal jährlich eine gratis Sperrgutabfuhr einzurichten
Alljährlich im Frühjahr bekommen die Baarer Haushalte das Infoblatt zum Bring- und Holtag. Neben den Vorschriften enthält es auch einen Coupon, der zu einer einmaligen Gratis(ab)lieferung berechtigt.
Der diesjährige Bring- und Holtag in Baar hat erneut gezeigt, dass diesem Modell zwar eine gute Idee zu Grunde liegt, dass deren Umsetzung aber in der Praxis nicht funktioniert. Der Bring- und Holtag, der ursprünglich dazu diente, gut erhaltene Gegenstände unter einander auszutauschen, wurde zum Entsorgungstag. Jedes Jahr müssen auf Kosten der Gemeinde Berge von unbrauchbarer Ware entsorgt werden.
Der Bring- und Holtag bringt der Gemeinde hohe Kosten für die Organisation des Tages (Verkehrsdienst, Einsatz des Werkdienstes), hohe Kosten für die Entsorgung der unbrauchbaren Waren, viel Verkehr, viele frustrierte Leute, Unmut, Frust und Ärger.
Zudem ist dieses Konzept aus folgenden Gründen sehr ungerecht:
- Es bevorzugt in erster Linie Personen, die über einen eigenen Personenwagen (PW) verfügen.
- Zudem muss dieser PW einigermassen gross sein.
- Die Personen müssen genug stark sein, um ihre Möbel etc. in eben diesen PW zu laden.
- Die Personen müssen vor Ort beim Bringen und Holen über die nötigen Ellbogen verfügen.
FazitDieser Entsorgungstag ist nur für motorisierte Personen geeignet. Personen ohne PW, auch jüngere, sind bei diesem Entsorgungs- und Tauschmodell automatisch ausgeschlossen. Dies verstösst gegen die Gleichbehandlung.
Auch ältere Personen fallen automatisch aus der Konkurrenz. Sie verfügen meist nicht über die nötigen Kräfte, oft auch nicht mehr über einen eigenen PW. Die SP Baar möchte, dass sich der Gemeinderat eine Form der Sperrgutabfuhr einfallen lässt, bei der alle Bevölkerungsgruppen gleichberechtigt mitmachen können. Denkbar wäre eine gratis Sperrgutabfuhr zwei Mal im Jahr.
Die SP Baar ist zudem überzeugt, dass das Einsammeln und Entsorgen der am Strassenrand bereitgestellten Waren auch ökologisch sinnvoller ist, da dann nur die Entsorgerfahrzeuge der beauftragten Firmen und nicht Hunderte von Privatentsorgern unterwegs sein müssen.
Bettina Egler, SP Baar
