Der Gemeinderat wird beauftragt, der Gemeindeversammlung innert Jahresfrist ein Konzept zur Förderung des preisgünstigen Wohnungsbaus in Baar vorzulegen.
Begründung:
Der Leerwohnungsbestand für Mietwohnungen in Baar betrug in den letzten Jahren durchschnittlich 0,2%. Im Raum Zug/ Baar werden die höchsten Wohnungsmieten der Schweiz bezahlt. Der Markt für 4 bis 5 Zimmerwohnungen ist leer gefegt. Kurz: Viele Mieterinnen und Mieter können sich Wohnen in Baar nicht – oder bald nicht mehr leisten. Und das wirkt sich ungünstig auf die Entwicklung und die soziale Durchmischung der Wohnbevölkerung unserer Gemeinde aus.
Der Kantonsrat hat mit dem beschlossenen Gesetz über die Förderung von preisgünstigem Wohnraum einen Anfang gemacht. Nun ist unserer Ansicht auch die Gemeinde Baar gefordert. Dies ist im Sinne des Gemeindegesetzes, das u.a. aussagt, dass die Gemeinden für den menschlichen Grundbedarf aufzukommen haben. Dazu gehört zweifellos die Möglichkeit, hier nicht nur arbeiten, sondern auch wohnen zu können.
Wer also soll, angesichts der sehr hohen Bodenpreise und der offenbar mangelnden Anreize für private Anbieter guten Wohnungsbau im unteren Preissegment anbieten? Die Gemeinde besitzt wenig eigene Wohnungen. Sie hat aber in der Vergangenheit durch ihre grosszügige Bodenpreispolitik verschiedenen Baarer Wohnbaugenossenschaften die Realisierung von preisgünstigen Mietwohnungen massiv erleichtert. Um der Entwicklung der Bevölkerung und dem Angebot an neuen Arbeitsplätzen gerecht werden zu können, müssen grosse Einzonungen für Wohnen vorgenommen werden.
Ideenreichtum und Mut sind zwei Eigenschaften, die den Baarer Gemeinderat in der Vergangenheit bereits mehrfach ausgezeichnet haben. Mit dem neuen Zonenplan hätte der Gemeinderat erneut eine ausgezeichnete Gelegenheit, dem preisgünstigen Wohnungsbau einen wegweisenden Impuls zu geben und dadurch das Angebot an günstigen Mietwohnungen nachhaltig zu unterstützen.