Schokolade versüsst das Leben. Aber verbittert Läderach die Vielfalt?
Heute Nachmittag kam es zu einem Flash-Mob beim Chocolatier Läderach im Zuger Metalli-Areal: Indem sich gleichgeschlechtliche Personen vor dem Ladeneingang küssten oder umarmten, protestierten sie gegen homophobe Äusserungen des Inhabers Läderach. Die Beteiligten haben – unabhängig von ihrer persönlichen Präferenz – friedlich darauf aufmerksam gemacht, dass Homophobie keinen Platz haben soll. Rupan Sivaganesan kommentierte als Initiant die Aktion, die von Queeramnesty unterstützt wurde: «Die homophoben Äusserungen und Finanzierung von Massnahmen des Schoggi-Königs Läderach sind kaum bekannt. Das wollten wir mit einer «Süsse-Küsse»-Aktion ändern.» Mit Kleinplakaten wie «Schokolade macht glücklich, nicht homophob und rassistisch» zeigten die Beteiligten symbolisch die Offenheit unserer Gesellschaft gegenüber unterschiedlichen sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten.
In diesem Bereich braucht es eine konkrete Rechtsgrundlage, um den Schutz von Schwulen, Lesben und Bisexuellen zu stärken. Insofern ist die Aktion auch ein Aufruf zu einem Ja an der eidgenössischen Abstimmung am 9. Februar 2020 (www.jazumschutz.ch). Jede Diskriminierung sowie verbale und/oder physische Attacken aufgrund sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität gehören verfolgt.
Eine zufällige Passantin, Mitte 50, kommentierte das Geschehen mit ergriffener Stimme: «Diese Aktion ist so wichtig, ich gratuliere euch. Mein Sohn ist selber schwul und ich weiss, was es bedeutet, im Alltag Benachteiligung zu erleben.»
Rupan Sivaganesan