Die Stadt Zug hat einen ausserordentlich hohen Anteil an Unternehmen mit Steuerprivilegien: sagenhafte 65 Prozent der Gesellschaften sind nicht ordentlich besteuert. Das konnte man kürzlich aus einem Bericht des Stadtrates errechnen. Interessant ist: Wir liegen damit deutlich über den schweizweit allerhöchsten kantonalen Werten: Der Kanton Zug liegt national mit 51 Prozent auf dem zweiten Rang. Das steht in krassem Vergleich zu unserem Nachbar: der Kanton Zürich hat gut 7 Prozent an nicht ordentlich besteuerten Gesellschaften und das Wallis weniger als 1 Prozent. Der Kanton – und die Stadt Zug erst recht – sind also wirklich ein Sonderfall punkto Steuerprivilegien!
Das wird weidlich genutzt: von den insgesamt 8’710 juristischen Personen der Stadt Zug generieren deren 200 fast 90 Prozent der Fiskalerträge. So weit so gut.
Nun stimmen wir am 27. November über das kantonale Sparpaket ab – und die Regierung und die Mehrheit des Kantonsrates setzte durch, dass schon beim allerersten parlamentarischen Sparpaket seit Jahren die Nicht-Reichen, Ältere und Behinderte im Alltag spürbare Einbussen erfahren. Das ist das Gegenteil der Zuger Solidarität, die ich wertschätze. Steuererhöhungen, die nicht den Mittelstand oder Nicht-Reiche belasten, wurden schlicht nicht geprüft oder einfach «verschoben». Das Steuerparadies für Reiche und Unternehmen wird immer mehr zur Steuerhölle für Nicht-Reiche!
Sagen Sie «Nein» zum Entlastungspaket am 27. November; wir bringen den Finanzhaushalt auch anders ins Lot.
Barbara Gysel, Mitglied Kantonsrat und Grosser Gemeinderat, Oberwil